Sichere Gebindeverwertung - über die Gründung und die Arbeit der GVÖ

Sichere Gebindeverwertung - über die Gründung und die Arbeit der GVÖ

Artikel aus der Fachzeitschrift "RECYCLING magazin", erschienen in der Ausgabe 11/2018. Der Originalbeitrag ist aus der Fachzeitschrift "Brennstoffspiegel + Mineralölrundschau", erschienen in der Ausgabe 09/2018, über die Gründung und die Arbeit der GVÖ in Hamburg.

Am 12. Juni 1997 wurde die GVÖ der Mineralölwirtschaft in Hamburg durch 33 Unternehmen gegründet. Vorausgegangen waren einige Jahre der Projektarbeit der Verbände MWV, UNITI und VSI mit dem Ziel, eine praktische und wirtschaftliche Umsetzung der Verpackungsverordnung für die Mineralölwirtschaft zu finden.
Die Gebindeverwertung ist ein wichtiger Bestandteil in der Logistikkette der Mineralölwirtschaft und die GVÖ die Brancheninstitution, um dies rechtssicher umzusetzen. Zurzeit ist die 7. Novelle der Verpackungsverordnung die rechtliche Grundlage für die Arbeit der GVÖ. Doch zum 1. Januar 2019 tritt das neue Verpackungsgesetz (VerpackG) in Kraft. „Dann dürfen Verpackungen mit ölbürtigen Inhalten nicht mehr bei einem dualem System lizenziert werden, sondern müssen sich bei einem speziellem Rücknahmesystem beteiligen wie beispielsweise die GVÖ", sagt GVÖ-Geschäftsführer Dirk Kopplow. Die Auswirkung des neuen VerpackG auf die GVÖ werden derzeit erarbeitet und in Kürze der Branche präsentiert.

Lückenloser Ablauf
Doch wie funktioniert die Gebindeverwertung eigentlich in der Praxis? Die Lizenzpartner der GVÖ melden ihre Kunden als Abholstelle bei der GVÖ an. Mit der Anmeldung werden der Abholstelle ein Erstausstattungspaket mit GVÖ-Sammelsäcken und Informationsmaterial zugeschickt. Nachdem die Abholstelle die restentleerten Gebinde getrennt nach der Materialart der Verpackung gesammelt hat, meldet sie die Abholung bei der GVÖ an. In Rahmen einer Abholtour werden die Sammelsäcke durch beauftragte Dienstleister, in der Regel Entsorgungsfachbetriebe, innerhalb von zehn Werktagen abgeholt. Dabei wird durch den Fahrer neues Sammelmaterial abgegeben. Die gesammelten Gebinde werden aufbereitet, gereinigt und werkstofflich verwertet, das heißt die Blechgebinde werden den Stahlwerken zugeführt, während die Kunststoffgebinde als Mahlgut zu neuen Kunststoffprodukten wie Rohre oder Rasenplatten verarbeitet werden. Im Moment nehmen über 25.000 Abholstellen aus den Bereichen Tankstellen, Werkstätten, Mineralölhandel, Kfz-Teilehandel und Gewerbe/Industrie teil. 2017 hat GVÖ 2.500 Tonnen Kunststoff- und 350 Tonnen Blechgebinde gesammelt und der Verwertung zugeführt. Das GVÖ-Rücknahmesystem ist ein durch die Länder anerkanntes und unterstütztes System. Der Vorteil für die beteiligten Lizenzpartner: Der Abhol-Abruf gilt als Nachweis der Übergabe und befreit damit von einer weiteren gesetzlichen Nachweispflicht.
Heute ist die GVÖ ein Rücknahmesystem der Mineralölwirtschaft mit 39 Gesellschaftern und über 160 Lizenzpartnern aus der Mineralölbranche. Durch die Beteiligung der Mineralölwirtschaft an der GVÖ werden deren Bedürfnisse bei Entscheidungen berücksichtigt. Seit über 20 Jahren hat
GVÖ umfangreiches Know-how erarbeitet und ihren Auftraggebern zur Verfügung gestellt. Die Kosten werden über Umlagen auf die Lizenzpartner verteilt. Das Ziel der GVÖ ist es, kostenminimiert zu arbeiten. Durch Zusammenarbeit vieler Lizenzpartner können die Gebinde markenübergreifend an den Abholstellen gesammelt werden.
Mit Blick auf die weitere Arbeit betont Kopplow: „Die Landesbehörden und die zentralen Stellen werden zukünftig verstärkt darauf achten, dass Hersteller und Vertreiber von Verpackungen sich an die Regularien des VerpackG halten und ihre Verpackungen bei einem Rücknahmesystem lizenziert haben. Dies gilt auch im Hinblick auf die Herstellerverantwortung, die durch Initiativen aus Europa immer mehr in den Blickpunkt der Politik und somit der Länder geraten wird. Und das relativ kurzfristig.

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